Allergien bei Katzen

Genau wie der Mensch, können auch Katzen (Tiere im allgemeinen) an Allergien erkranken. Dieses ist heutzutage leider keine Seltenheit mehr.

Daher möchten wir hier kurz auf 3 verschiedene Allergien näher eingehen:

  1. Futtermittelallergie
  2. Kontaktallergien
  3. Atemwegsallergien

Futtermittelallergien

Nur rund 10 - 10 % der Katzenallergien sind auf die Futtermittel selbst zurück zu führen. Häufiger ist eine allergische Reaktion auf Futtermilben bzw. deren Ausscheidungen (im Trockenfutter).

Gerade bei der Futtermittelallergie kann es zu Margen-Darm-Problemen kommen, es tritt aber auch häufig Juckreiz im Gesichtsbereich zwischen Auge und Ohr auf (nicht zu verwechseln mit Ohrmilben) oder sogar am ganzen Körper.

Um herauszufinden, ob und, wenn ja auf welche Futter - Inhaltsstoffe die Katze allergisch reagiert, muss eine Eliminationsdiät gefüttert werden. Eine solche Diät darf nichts enthalten, was die Katze bereits einmal gefressen hat, denn allergisch reagieren kann man nur auf Stoffe, die das Immunsystem bereits kennt. Wer sich also die Mühe machen möchte, selbst zu kochen, sollte dies berücksichtigen (Kartoffeln und unbehandelter, gekochter Reis sind hier bewährt; als Eiweißquelle: Wild, Ente, Kaninchen, Ziege). Es gibt auf dem Markt eine nahezu allergenfreie Gertigdiät, diese ist sehr teuer, aber auch sehr effizient. Ferner gibt es die Möglichkeit, sich gegen Gebühr (ca. 80 €) an der Tiermedizinischen Hochschule in München spezielle Diätpläne erstellen zu lassen.

(Ansprechpartner für diese Pläne: PD Dr. Dr. Petra Kölle, per Mail: tierernaehrung@tiph.vetmed.uni-muenchen.de)

Eine Ausschlussdiät dauert mindestens  6 - 12 Wochen, erst danach werden einzelne Bestandteile auf ihre allergene Wirkung bei der Katze getestet und zwar immer ein Futtermittelbestandteil zur Zeit über ein paar Tage gefüttert. Die Reaktion auf den Stoff erfolgt meist nicht unmittelbar, sondern erst nach 2-3 Tagen.

Eine kurze Anmerkung zu Futtermilben:

Vielfach wird empfohlen, das Katzenfutter einzufrieren, um die Futtermilben abzutöten. Das tötet zwar die Milben, aber für eine allergische Reaktion sind selbst einzelne Tiere bzw. tote Milben ausreichend. Es bleibe also nur, das Futter zu entsorgen und das nächste Mal evtl. kleinere Trockenfutterpackungen zu kaufen oder bei einem Allergiker gänzlich auf Trockenfutter zu verzichten.

Kontaktallergien

Die häufigste Kontaktallergie bei Katzen ist die Flohspeicheldermatitis. Ihr kann man recht einfach beikommen, indem man den Allergieauslöser, nämlich Flohspeichel, ausschaltet. Eine regelmäßige Behandlung mit Antiflohmitteln (vor allem bei Freigängern, aber auch bei Wohnungskatzen) ist hier angezeigt, damit die Flöhe die Katze nicht beißen und somit auch ihren Speichel nicht in die Haut bringen können.

Katzen können, ähnlich wie wir, auch auf verschiedene Lacke, Metalle, Pflanzen, ätherische Öle und Flüssigkeiten allergisch reagieren.

Nur der Nachweis einer solchen Allergie ungleich schwerer. Zum Glück sind sie eher selten. Sollte eine solche Allergie vorliegen, bleibt einem nicht weiter übrig, als zu versuchen den Auslöser zu finden. Wurde ein neues Möbelstück gekauft? Gibt es Pflanzen in der Wohnung, die dafür bekannt sind, ein hohes allergisierendes Potential zu haben? Wird ein neues Putz- Spülmittel verwendet? Wurden die Gartenstühle vielleicht im Keller lackiert?

Manchmal bleibt leider nur der Ausweg, regelmäßig ein Antihistaminikum zu spritzen oder oral zu verabreichen. In schweren Fällen können Kortisonpräparate die letzte Chance sein. Sie dämpfen das Immunsystem und damit die Überreaktion.

Atemwegsallergien

Eine ererbte Neigung zu Überempfindlichkeitsreaktionen (Atopie) gelten als zweithäufigste allergische Erkrankung der Katze. Auslöser kann z. B. Blütenstaub sein.

Die Allergene gelangen auf zwei Arten in den Körper: durch die Atmung oder über die Haut. Das erste Anzeichen für eine Atopie ist Juckreiz. Da dies aber für andere Allergien genauso gilt, muss beim Tierarzt abgeklärt werden (durch Blutprobenentnahme und Laboruntersuchung), ob es sich um eine Atopie handelt. Bei Nichterkennen verschlimmert sich die Allergie meist mit steigendem Alter.

Auch hier können Medikamente Linderung verscahffen. Eine weitere Möglichkeit besteht inder Hyposensibilisierung. Sie kann die Antigentoleranz des Körpers erhöhen, die allergische Reaktion wird dadurch verzögert oder vermindert. Die Erfolgsquoten liegt bei 50 - 80 %.