Die "Farbe" Weiß bzw. Weiß - Scheckung

Weiß und auch die Weiß - Scheckung ist immer dominant.

Es ist keine Farbe im eigentlichen Sinne, sondern ein Masken-Gen, welches alle anderen Farben überlagert. (epistatisch). Sie müssen sich vorstellen, dass es sich wie ein Deckmäntelchen über die eigentliche Farbe legt.

Junge Katzen haben manchmal (nicht immer) noch einen farbigen Fleck auf dem Kopf. An diesem sog. „Genfleck“ kann man erkennen, um welche Farbe der Katze es sich eigentlich handelt. Dieser Farbfleck verschwindet im Alter (kann bis zu 1  / 1,5 Jahren dauern).
Dieser „Genfleck“ ist sicherlich KEIN Markenzeichen eines Katers etc. welches momentan ein sehr beliebter Ausdruck in vielen Inseraten oder TV-Sendungen ist.

 

Das Fell der weißen Katzen reflektiert, das Licht in einer Weise, das sie weiß erscheinen lässt.
Die Augenfarbe der dominant weißen Katzen kann blau, kupferfarben, grün oder Odd-eyed sein.  (Odd-eyed = 2 unterschiedliche Augenfarben, meist eines blau, eines Kupferfarben /  man nennt es auch Irisheterochromie)
Es ist im Allgemeinen bekannt, das weiße Katzen in Verbindung mit blauen oder Odd-eyed Augen oft taub sind. Deshalb ist die Verpaarung zweier Tiere, die das Gen für Weiß (W) besitzen, verboten!
[Dieses muss die Katze immer im äußeren Erscheinungsbild zeigen, wenn sie es besitzt, denn es ist ja dominant u. es gibt daher keine Trägertiere]

Mix-Ehen = Weiß x Farbtier bringen üblicherweise orangeäugigen hörenden Nachwuchs. Selbst dann, wenn der weiße Elternteil taub wäre. Wobei klar gesagt werden muss: Mit einer tauben Katze darf nicht gezüchtet werden!!!!!

Wenn jedoch der Taubheit so einfach entgegen zu wirken wäre, indem man einfach mit weißen blauäugigen od. Odd-eyed Katzen nicht mehr züchtet, wäre das Problem der Weißzucht sicherlich schnell gelöst.
Aber so einfach, wie man meint ist es nicht.
Denn die erbliche Gehörlosigkeit ist nur indirekt an die Augenfarbe gebunden. (Sonst wären ja alle blauäugigen od. Odd-eyed Katzen taub und dem ist NICHT so. Zudem gäbe es sonst den Defekt bei anderen Augenfarben ebenfalls nicht. )
Die Gehörlosigkeit hängt von der Menge der Melanozyten (Farbträger) ab. Die Körperzellen, welche die Pigmente in der Haut produzieren, sind ähnlich einzelliger Drüsen, die Pigmentkörnchen in die sie umringenden Zellen ausscheiden. Sie verbreiten sich bereits im Embryo über den ganzen Körper, man nennt es Migration.  An den Stellen, an denen sich Weiß befindet, können sich daher nicht gleichzeitig Pigment produzierende Zellen befinden. Je mehr Weiß also, umso weniger Pigment.
Dieselben Gene, die nun die Migration der Melanozyten (W u. S) in der Körperhaut stören, beeinflussen genauso die Migration der Melanozyten in der Regenbogenhaut, je massiver die Störung, desto eher gibt es blaue Augen.

Scheckungs - Weiß

Beim Scheckungsweiß  Gen (S) sind mehr Farbträger vorhanden, daher ist das Problem der Gehörlosigkeit geringer, mehrt sich aber logischer Weise auch bei Nachkommen zweier Katzen, die beide einen hohen Scheckungsfaktor haben.

Auf jeden Fall ist der Zusammenhang zwischen der Menge des Pigments im Auge u. der Gehörlosigkeit erwiesen.  Je weniger das Augenpigment, desto häufiger fehlt das Tapetum Lucidum.
Das Tapetum Lucidum ist ein Organ, das Katzen besitzen und ist verantwortlich um unter schlechten Lichtverhältnissen die Sicht zu verbessern. Es befindet sich zwischen der Gefäßhaut u. der Netzhaut an der Hinterseite des Augapfels, gegenüber der Linse. Direkt über der Stelle, wo der Augennerv aus dem Augapfel tritt.
Manche Katzen besitzen es nicht oder nur auf einer Seite. Das fehlen ist für gewöhnlich an der vergrößerten Pupille zu erkennen u. leider häufig mit einer Schwerhörigkeit, bis hin zur völligen Taubheit verbunden.

Neugeborene besitzen noch kein Tapetum Lucidum, es entwickelt sich erst später.

Wenn man mit weißen Katzen züchtet, bitte immer nur mit farbigen Partnern, nach Möglichkeit ohne viel Weißscheckung .

Ein Hörtest (Deutschland = Audiometrischer Test /Ausland =  Bear test) ist bei weißen Katzen Pflicht.

Ein einfacher Klatschtest, reicht nicht aus!!!!

Lesen sie hierzu auch den Punkt : Audiometrie + Taubheit

 

Dieser Text ist genehmigt und  ist ein Auszug aus dem Buch : "Vererbtes Design"  von Sandra Storch.

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