Kastration / Sterilisation

Hier möchte ich mich ganz ausschliesslich dem Thema Kastration bei Kater und Kätzin widmen. Das Thema wird unter den meisten Katzenbesitzern immer noch sehr kontrovers diskutiert.

Grundsätzlich ist eine Kastration aus tiermedizinischer Sicht sinnvoll und gehört zu einer verantwortungsvollen Katzenhaltung. Die Tiere werden oft nicht nur anhänglichere und angenehmere Zeitgenossen, sie verdoppeln auch durch die Kastration die Lebenserwartung ihrer Katze!

Ein weiterer Vorteil: Sie betreiben dadurch angewandten Tierschutz!  Diese Tatsache wird verständlich, wenn man bedenkt, dass aus einer einzigen Katze im Laufe von nur 5 Jahren einschließlich Enkeln, Urenkeln usw. ca. 13 000 Nachkommen hervorgehen können. In Europa leben ca. 46.000.00 Katzen. Von diesem sind nach heutigem Stand ca. 50 % kastriert, und von denen die beim Tierarzt in Behandlung sind immerhin 70 %. Es bleibt also ein Großteil der Katzen unkastriert. Und diese sorgen weiter dafür, dass die Katzenpopulation stetig unkontrolliert weiter wächst.

Wenn sie nicht mit ihrer Katze züchten möchten, sollten sie sie kastrieren lassen.

Möglichkeiten zur Fortpflanzungskontrolle:

Zur Vermeidung von unerwünschten Nachwuchs stehen dem Katzenbesitzer verschiedene Möglichkeiten zur Verfügung. Die Kastration ist dazu als “ Mittel zur Wahl “ anzusehen. Die einzelnen Möglichkeiten möchten wir hier gerne kurz ansprechen.

Medikamentöse Zyklusunterdrückung (Pille)

Bei dieser Methode werden der Katze entweder Hormone gespritzt oder aber als Tabletten verabreicht. Je nach Art des eingesetzten Präparates erfolgt die Gabe in unterschiedlichen Zeitabständen. Grundsätzlich wir der Sexualzyklus der Katze wirksam unterdrück. Bei der Verwendung der Pille, muss allerdings genauestens darauf geachtet werden, dann die Einnahme auch wirklich erfolgt. Katzen können hier sehr erfinderisch sein!
Über ausspucken bis hin zum Übergeben...... sämtliche Varianten sind möglich. Das Risiko ist klar - die Katze kann (wenn Kater vorhanden) tragend werden.

Der Einsatz von Medikamenten zur Zyklusunterdrückung verlangt dem Tierbesitzer ein Höchstmass an Sorgfalt ab, da ein termingerechter Einsatz unerlässlich ist.

Neben diesen Aspekt müssen aber auch die möglichen, schwerwiegenden Nebenwirkungen des Langzeiteinsatzes von Hormonen berücksichtigt werden. Es ist bekannt, dass das Risiko von Gesäugetumoren, Stoffwechselerkrankungen (z. B. Diabetis, Übergewicht) sowie von Gebährmutterentzündungen steigt.

Sinnvoll ist der Einsatz von Hormonen zur Zykluskontrolle nur bei Zuchkatzen, die zwischenzeitlich nicht rollig werden sollen. Für eine dauerhafte Fortpflanzungskontrolle ist eine Kastration die sicherere und auch gesündere sowie auf Lange Sicht preiswertere Alternative!

Die Sterilisation


Fälschlicher Weise wird der Begriff oft für die Kastration der weiblichen Katze verwendet. Im Unterschied zur Kastration werden bei der Sterilisation nicht die Keimdrüsen entfernt, sondern es erfolgt lediglich ein Abbinden der Eileiter / Samenleiter. Mit Hilfe der Sterilisation können die Trächtigkeit und somit unerwünschter Nachwuchs zwar vermieden werden, der Nachteil ist das der Zyklus der Katze auch weiterhin aktiv ist. Sie wird also auch noch nach der Operation “ Rollig “ allerdings “ ohne  Aussicht auf Erfolg “ somit auch jedes Mal wieder eine extreme Belastung für den Körper.. Ein weiterer negativer Aspekt der Sterilisation kann eine tumoröse Veränderung der Eierstöcke sein.

Die Kastration

Die Kastration zählt heutzutage zu den Routineeingriffen in einer Kleintierpraxis. Der Eingriff erfolgt unter Vollnarkose. Bei der Operation entfernt der Tierarzt bei der Kätzin die Eierstöcke und bei dem Kater die Hoden und Nebenhoden.
Beim weiblichen Tier findet somit der Sexualzyklus nicht mehr statt und damit unterbleibt auch die Rolligkeit. Die Kastration ist die sicherste Methode zur Fortpflanzungskontrolle.

Warum Kastrieren?

Untersuchungen belegen, dass kastrierte Katzen im Vergleich zu ihren unkastrierten Artgenossen doppelt so alt werden können. Allein die Gesundheit von  “ potenten “ Katzen ist bei weitem stärker gefährdet als bei kastrierten Tieren. Insbesondere in der Paarungszeit wenn die paarungsbereiten Tiere ein riesiges Territorium nach der geeigneten Partnersuche durchstreifen, Hier sind leider Autounfälle, Jagdunfälle, Verletzungen durch Kämpfe mit anderen Katzen und ein erhöhtes Risiko um Infektionskrankheiten wie FelV, FIP oder FIV an  der Tagesordnung.

Kastrierte Katzen verkleinern ihren “ Aktionsradius” da sie nicht mehr ständig auf er Suche sein müssen. Heftige Revierkämpfe verlieren nach der Kastration ihren Reiz. Somit sinkt die Gefahr von Verletzungen und Infektionen. Auto - und Jagdunfälle sind weniger zu befürchten, da sich die Tiere meist nicht mehr so weit entfernen. Somit erhöht sich die Lebenserwartung der Katzen deutlich und sie haben ein längeres, sichereres Leben.

Spuren Geschlechtsreifer Katzen!

Dies gilt insbesondere für nicht Kater , aber auch Kätzinnen zeigen dieses Verhalten. Mit grossem Eifer wird oft jede Gelegenheit genutzt, sein Territorium  “ zu makieren “. Mit aufgestellten Schwanz werden Gegenstände im Territorium mit Urin bespritzt. Freigänger nutzen hierzu Bäume oder Sträucher, Wohnungskatzen nehmen das was da ist, z. B. Wände, Gardinen, Möbel oder auch das Bett in seltenen Fällen das Katzenklo. Dieser Geruch des abgesetzten Urins ist äußerst unangenehm und penetrant.

Kastrierte Katzen müssen nicht mehr aus Gründen des Sexualverhaltens auf diese Weise ihr Territorium kennzeichnen. Sie verzichten einfach drauf. Sollte ihr Tier dennoch nicht aufhören zu makieren, sollten sie das Verhalten des Tieres mal genauer aufschlüsseln. Manchmal kann sich eine nicht entdeckte Krankheit , manchmal aber auch reiner Protest dahinter stecken.

Stressfreier Leben

Die tief greifenden Veränderungen des Sexualzyklus, die insbesondere bei der Kätzin ausgeprägt sind entfallen. Kastrierte Katzen brauchen nicht mehr “ zu Werben “ , Sie werden in ihrem Verhalten ausgeglichener, sind nicht mehr diesem körperlichen Stress der Rolligkeit ausgesetzt.
Zudem ermöglicht es ihnen, ein stressfreies Zusammenleben mit ihren Artgenossen.

Hervorragende Jäger

Oft hört man die Aussage: Ich lasse meine Katze nicht kastrieren, weil sie dann faul wird und keine Mäuse mehr jagt! Das Gegenteil ist jedoch oft der Fall, denn kastrierte Katzen können sich voll und ganz auf die Jagd konzentrieren, ohne das sie von ihrem Sexualtrieb abgelenkt werden. Und geduldige Jäger sind erfolgreicher!

Der richtige Zeitpunkt

Es gibt verschiedene Meinungen bezüglich des richtigen Zeitpunkts für eine Kastration. In den überwiegenden Zahl der Fälle werden Katzen nach dem Eintritt der Geschlechtsreife bzw. nach der ersten Rolligkeit kastriert. Einige Tierärzte, Tierschutzorganisationen und Züchter empfehlen die sogenannte Frühkastration, also die Kastration, noch vor der Pubertät bzw. Geschlechtsreife im Kittenalter.

Wie bereits erwähnt gehen die Meinungen bezüglich eines korrekten Zeitpunktes auseinander. Wird der Eintritt der Geschlechtsreife abgewartet, so erfolgt die Kastration bei einer Katze ab einem Alter von 6 - 10 Monaten. Spätestens nach der ersten Rolligkeit (mit den oben beschriebenen Strapazen für Mensch und Tier) ihre Tierarztpraxis auf.
Kater werden meistens etwas später Geschlechtsreif. Hier findet die Kastration meist zwischen 8 - 12 Monaten statt, wenn die Tiere mit den Urinmarkieren beginnen.

Bei der Frühkastration wird ein operativer Eingriff durchgeführt wenn die Tiere ca. 12 - 16 Wochen alt sind.

Wir empfehlen ihnen, sprechen sie mit ihrem Züchter und / oder mit ihrer Tierärztin über die Kastration. Tierärzte verfügen über viele Erfahrungswerte und werden sicher mit Ihnen den passenden Zeitpunkt finden.