Geht es auch billiger?

Katzenhaltung ist teuer. Rund 9.000 € kosten Samtpfoten während eines durchschnittlich langen Lebens von rund 16 Jahren, dass hat der deutsche Tierschutzbund ausgerechnet. Und dabei nur die Minimalversorgung an Impfungen, Wurmkuren, Futter, Streu und Ausstattung berücksichtigt. Wird die Katze einmal krank oder wünscht man sich etwas gehobenens Zubehört, reicht dieses Budget nicht. Doch das Geld ist oft knapp. 

Nachfolgender Text wurde aus der Katzen extra / Ausgabe 06-2010 entnommen. Hier wurden Tipps aufgezählt, wo man sparen kann, aber auch wo sie am falschen Ende sparen würden.

Spartipp: Näpfe

Katzennäpfe gibt es in vielen Farben, Formen und Design. Wer will, kann hier problemlos 50 € und mehr ausgeben. Im Schnitt jedoch kosten Näpfe zwischen 2 + 8 €. Doch es geht auch günstiger, denn viele Einrichtungshäuser bieten billiges Geschirr in allen möglich Varianten an. Der Katze ist es egal, ob ihr Futter in einem Nobelnapf, oder auf einem Tellerchen gereicht wird. Wichtig ist nur, dass der Napf bzw. Teller nicht zu hoch ist und die Schnurrhaare nicht anstoßen. 

Spartipp: Futter

Am Futter sollten Sie besser NICHT sparen. Minderwertige Inhaltsstoffe können schnell für Verdauungsproblee sorgen und schlimmstenfalls krank machen. Zum einen, braucht Mietze bei hochwertigem Futter deutlich weniger um satt zu werden zum anderen sind die Hinterlassenschaften bei minderwertigen Futtersorten oft um ein vielfaches größer, so dass man hier auch wiederum mehr Streu benötigt. 

So kann ein (auf dem ersten Blick) teueres Futter bei genauerem betrachten oft wesentlich günstiger sein, als ein Billigangebot aus dem Supermarkt. Viele Versandhändler bieten Futter in größeren Gebinden an. Sie sind oft preisgünstiger wie die kleinen Mengen. Sollten sie jetzt sagen: Aber ich habe doch nur eine Katze und wie lange soll mein Tier denn daran fressen? Sie mag es lieber frisch ........ kein Thema...... sprechen Sie doch Freunde, Bekannte oder Nachbarn an. Oft kann man sich das Futter teilen ..... und somit trotzdem sparen. Und auch große Dosen helfen sparen. Umgerechnet kosten 100 g Futter aus einer 400 g Dose weniger, als 100 g aus dem Portionsbeutel. Schauen sie sich die Preise genau an ......... nebenbei schonen sie so auch noch die Umwelt, da sie so weniger Verpackungsmüll haben.

Spartipp: Streu

Was die Katze frisst, kommt auch wieder heraus. Und dass kann teuer werden, denn Katzenstreu muss nicht nur eingekauft, sondern auch entsorgt werden. Klumpstreu ist auf dem ersten Blick zwar teuerer als Hygienestreu, dafür müssen sie aber immer nur einen kleinen Teil entfernen und frisch auffüllen. So kaufen sie letztendlich weniger Streu. Das schont den Geldbeutel und auch die Umwelt. Besonders sparsam sind feinkörnige Streusorten, die auch bei den meisten Katzen gut ankommen

Spartipp: Katzenklo

Katzentoiletten gehören zu den wichtigsten Utensilien im Katzenhaushalt. Die Schalen aus dem Zoogeschäft sind oft sehr klein und teuer. Überlegen sie am besten schon vor dem Kauf einer Katze, wie groß ihr Liebling später einmal werden kann und kaufen sie sich somit im Vorfeld lieber schon jetzt eine Nr. größer. Im Regelfall kosten kleine Toiletten ab 10 € aufwärts ....... je nach Modell und ob mit oder ohne Deckel. Aber natürlich geht es auch hier kostengünstiger........ Aufbewahrungskisten oder auch eine Spiessbütt aus dem Baumarkt kann hier gut aushelfen. Als Tip für Sie, sollten sie kein Haubenklo wünschen, achten sie darauf, dass die Wände etwas höher sind, so dass das Streu oder auch die Hinterlassenschaften bei Buddelaktionen nicht sofort im ganzen Raum herumfliegen. 

Spartipp: Kratzbaum

Bei Kratzbäumen gilt: Wer billig kauft, kauft 2x. Denn viele günstige Plüschmodelle überstehen nicht einmal das erste Lebensjahr ihrer Benutzer, da sie oft nicht wirklich Standfest sind und auch meist mit dünnen Billigsisal oder Billigstoff bezogen sind. Deshalb wird es sich lohnen hier ein teuereres Markenmodell zu kaufen. Denn Vollholzsäulen und massive Liegeplatten, dickes Sisal und guter Teppich halten Katzenattacken bestenfall jahrelang stand. Zudem schont es auch die Möbel, da sich die Tiere so nicht umorientieren. 

Viele Hersteller bieten hier osgar auch die Möglichkeit, mit einem einfachen Modell anzufangen und diesen dann nach und nach zu vergrößern und somit mit den gehobenen Ansprüchen der wachsenden Katze gerecht zu werden.

Alternativ können sie natürich auch selber basteln, sofern sie handwerkliches Geschick besitzen. Eine gute Alternative bieten selbst gebaute Naturkratzbäume. Hier ist ihrer Phantasie dann keinen Grenzen gesetzt.

Spartipp: Schlafplatz

Hier gibt es echte Luxusliegen für mehrere 100 € - und auch das Durchschnittskörbchen ist mit 20 - 50 € nicht ganz billig. Vor allem wenn man bedenkt, das Katzenbetten nicht ewig halten und Samtpfoten sich meistens mehrere Liegeplätze wünschen. Aber hier kann man prima sparen, da der Stubentiger meistens am lieben eh auf einer normalen Decke, auf dem Sofa / Bett, in einem Karton oder in einem Korb schläft. Ein Wäschekorb mit einer alten Decke tut es auch und ihr Schmuseschatz wird sie dafür lieben. 

Spartipp: Spielzeug

Gerade Wohnungskatzen brauchen Spielzeug, denn Jagd-, Lauer-, und Angelspiele trainieren Köper und Geist und machen Glücklich. Aber es müssen nicht immer teurere Federwedel aus dem Geschäft sein. Papierkügelchen, Korken, Überraschungseierhüllen (die man auch noch nach belieben füllen kann) sorgen hier gut und gerne für Abwechselung. Auch ein alter Socken oder Stofftier vielleicht gefüllt mit Katzenminze oder Baldrianwurzel (aus der Apotheke, wer keinen eigenen Garten hat) bietet jede Menge Sinnesreize. Auch muss es kein teuerer Laserpointer sein, sondern eine kleine Taschenlampe, die meist eh jeder daheim hat wird der absolute Hit für ihren Schatz sein.

Spartipp: Tierarzt

An der tierärztlichen Versorgung sollten Sie jedoch keinesfall sparen. Kastration, Impfungen und regelmässige Gesundheitschecks sind selbstverständlich. Auch für Notfälle sollten sie vorsorgen, z. B. in dem sie vielleicht ein Katzensparbuch einrichten, oder gar eine Tierkrankenversicherung abschließen. Dabei ist es aber wichtig, die Verträge genau zu überprüfen, sowie die Preise u. Leistungen zu vergleichen. Nicht jeder Gang zum Tierarzt wird hier automatisch abgedeckt!

Tierärzte dürfen übrigens KEINE Sonderangebote machen, denn sie sind an die Gebührenschutzordnung für Tierärzte (GOT) gebunden. die die Preise für Behandlungen genau festlegt. Allerdings dürfen sie bis zum dreifachen Satz des jeweiligen Preises berechnen. Manche tun das immer, mache nur beim Notdienst an Sonn- und Feiertagen. Es lohnt sich also nachzufragen, wie ihr Tierarzt abrechnet.

Spartipp: Kaufpreis

Der Anschaffungspreis ist das Günstigste an der ganzen Katzenhaltung. Dabei ist es egal ob es sich um eine Tierschutzkatze (ab 80 €) oder eine Rassekatze (ca. 600 - 900 € je nach Rasse) handelt. Denn im Vergleich zu den laufenden Kosten ist das immer nur ein kleiner Posten. Trotzdem gibt es Sparfüchse, die nach günstigeren Kätzen suchen. 

Tun sie es nicht!

Eine gesunde, liebevoll aufgezogene Katze aus gutem Hause, oder eine gesunde Tierschutzkatze hat nun einmal ihren Preis. Schnäppchenjäger unterstützen Vermehrer, die billige Kitten produzieren und damit nicht nur schlimme Einzelschicksale hervorrufen, sondern ganzen Rassen schaden können. Und auch die Gebühr für Tierschutzkatzen ist nicht überzogen. Für 80 - 150 € bekommt man hier geimpfte, getestete, kastrierte und entwurmte Samtpfoten und unterstützt gleichzeitig die Arbeit der Tierschützer

Doppeltes Glück, doppelte Kosten?

Viele Katzen müssen alleine leben, weil ihren Haltern eine zweite Samtpfote zu teuer erscheint. Doch bis auf einige Einzelgänger, langweilen sich die meisten Katzen wenn sie alleine sind. Das gilt vor allen für Wohnungstiere. Eine Zweitkatze sollte deshalb gerade für Katzenkinder Pflicht sein, denn zum einem werden sie nicht immer für das Tier Zeit haben und zum anderen kann Mensch die Sozialkontakte welche sie untereinander brauchen, gar nicht entsprechend wiedergeben. 

Natürlich brauchen 2 Katzen mehr Streu, Futter und auch die gesundheitsvorsorge sind doppelte Kosten......... aber den Kratzbaum haben sie sowieso, die Näpfe & Co brauchen sie ohnehin und da Futter in größeren Gebinden günstiger ist, ist eine Zweitkatze gar nicht wirklich viel teuerer. Gönnen sie ihrer Katze das doppelte Glück!

Billiger Freigang?

Auf den ersten Blick erscheint die Haltung von Freigängern günstiger als die von Wohnungskatzen. Schließlich muss Kratzbaum hier nicht ganz so pompös ausfallen sowie man weniger Spielzeug benötigt. Mieze verrichtet ihr Geschäft draussen und fängt ja auch Mäuse und verringert so die nögtige Futterration. Oder?

Nicht ganz! Sicher der Kratzbaum kann ruhig eine Nummer kleiner sein und Spielanregungen finden die Katzen draussen genug. Dafür fallen aber höhere Impfkosten an, denn Freigänger brauchen zuzüglich Tollwut und Leukoseimpfungen. Ausserdem müssen viele von ihnen häufiger entwurmt werden und ein Schutz gegen Zecken und Flöhe ist ebenfalls nötig. 

Dazu kommt die größere Unfallgefahr, die meist sehr teuere Behandlungen nach sich ziehen kann. Am Futter sollten sie auch bei guten Mäusefängern nicht sparen. Schließlich soll ihre Katze nicht zum selbstversorgenden Wildling werden, sondern als Freigänger mit Familienanschluss gern zu Ihnen nach Hause kommen.

Denn auch, wenn es viele Sparmöglichkeiten git, um unsere Samtpfoten glücklich zu machen, braucht es manchmal etwas mehr als die Minimalversorgung.